MARCO FRITSCHE: «Ich will Martin behalten, bis ich alt und klapprig bin»

Der Amor der Bauern verrät seine Liebesgeheimnisse und gibt Tipps für eine gelingende Beziehung.

MARCOS ZWEI DUTZEND BABYS

Jetzt heisst es wieder «Bauer, ledig, sucht…» Marco Fritsche führt auf 3+ zusammen mit Christa Rigozzi acht Bauern Hofdamen zu. Seit elf Jahren schon verkuppelt der Appenzeller Männlein und Weiblein, und das nicht ganz erfolglos: 19 Hochzeiten und 23 Babys lautet seine Erfolgsbilanz!

Bloss mit den Schwulen will’s nicht so: In all den Jahren machten erst zwei Gays mit. Marco versteht die Zurückhaltung: «Es ist sicher nicht einfach, sich auf dem Dorf so zu exponieren. Ein Single-Bauer, der auf Männersuche geht, das weckt in so manchem Hetero-Hirn wilde Phantasien von hemmungslosem Treiben auf dem Bauernhof».

Die Bauern wissen in der Regel um die Homosexualität ihres Moderators: «Nur selten reagiert einer verdutzt, wenn er ‚es’ erfährt», sagt Marco, «manch einer witzelt dann, dass ich ihm zum Glück keine Hofdame streitig mache…».

MARCOS GROSSE LIEBE

Marco Fritsche, 43, lebt mit seinem Lebenspartner Martin Arnold, 34, in einem historischen Bauernhaus in Appenzell und in einer Wohnung in Zürich. Der Moderator und der Architekt kennen und lieben einander seit bald zehn Jahren, am 30. Dezember 2013 liessen sie ihre Partnerschaft eintragen.


MARCOS LIEBESTIPPS

RESPEKT

«Der Respekt gehört zu den wichtigsten Voraussetzungen für eine Beziehung, und zwar für jede, nicht nur für die Liebesbeziehung. Es geht nicht, einander ‚Schlötterlig’ nachzuwerfen. Wenn meine Bauern den Respekt, den sie ihren geliebten Tieren gegenüber haben, auch den Hofdamen gegenüber aufbringen, dann kommt es gut. Damit will ich natürlich nicht sagen, dass die Hofdame die schönste und beste Kuh im Stall ist, so ein Vergleich liegt mir fern.»

REGELN FESTLEGEN

«Es ist für jedes Paar wichtig, Regeln festzulegen. Was liegt drin, was nicht? Viele Paare leben sich gerne mal gemeinsam in einem flotten Dreier aus, andere bestehen auf einem unbedingten Monogamie-Diktat. Dabei vergessen sie, dass bei einer längeren Beziehung der wilde Sex der ersten Verliebtheit nicht mehr der primäre Grund ist, wieso man zusammenbleibt. Nicht wenige Paare scheitern an ihrem Exklusivitäts-Anspruch.»

«Ich vertraue meinem Partner und gewähre ihm alle Freiheiten – so lange ich klar in der Poleposition bin»

FREIHEITEN GEWÄHREN

«Ich vertraue meinem Partner und gewähre ihm alle Freiheiten – so lange ich klar in der Poleposition bin. Wenn er denn mal ein Abenteuer haben sollte, will ich das gar nicht so genau wissen.»

NÄHE UND ZÄRTLICHKEIT GEBEN

«Ein One-Night-Stand ist wie ein gutes Work-out: Wenn der Schweiss nicht in Strömen fliesst, war es kein guter Sex. Aber in einer Beziehung wird der Sex anders, vertrauter. Nach zehn Jahren stürzt man sich nicht wie wilde Tiere aufeinander. Immer wichtiger werden dann das Kuscheln und die Zärtlichkeit allgemein.»

POSITIVE ERINNERUNGEN

«Bei einem Streit hilft es, wenn man sich zurückbesinnt auf das, was man am Partner schätzt. Wer sich daran erinnert, warum er seinen Partner eigentlich liebt, der kommt in der Regel sehr bald wieder runter. Ich kann mich manchmal ganz bünzlig über Kleinigkeiten aufregen. Wenn Martin seine Sporttasche mitten im Gang liegenlässt und ich darüber stolpere, oder wenn er seine Schuhe nicht auf der linken Seite hinstellt, sondern auf ‚meiner’ Seite… Wenn ich mich dann daran erinnere, dass ich ihn ja auch wegen dieser lateinischen Lockerheit liebe, dann beruhige ich mich jeweils schnell wieder.»

«Wenn wir mal täubelen, dann ist es ganz wichtig, dass wir uns versöhnen, bevor wir zu Bett gehen»

IM FRIEDEN SCHLAFEN GEHEN

«Wir sind zum Glück ohnehin nie lange ‚hässig’ aufeinander. Martin ist eine Frohnatur, genau deshalb wollte ich ihn ja, und darum will ich ihn behalten, bis ich alt und klapprig bin. Aber wenn wir trotzdem mal ‚täubelen‘, dann ist es ganz wichtig, dass wir uns versöhnen, bevor wir zu Bett gehen.»

KLEINE ZEICHEN UND RITUALE

«Wir schlafen gemeinsam, haben aber zwei Ehebetten, eines in Zürich und eines in Appenzell. Wir haben ein kleines Holzherz. Wer das Bett macht, legt es dem anderen aufs Kissen, als Erinnerung am Abend. Und sonntags haben wir jeweils unser Pizza-Ritual. Wir essen im Bett Pizza und schauen dabei eine Gossip-Sendung.»

REDEN MITEINANDER

«Fast das Wichtigste für eine gelingende Beziehung scheint mir die Kommunikation. Redet miteinander, auch über eure Gefühle, statt alles in euch hineinzufressen.»

https://marcofritsche.ch/

http://www.3plus.tv/bauerledigsucht


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