Sogar der höhere Blödsinn hat bei ihm Tiefsinn

Dominic Devilles neues Programm «Off!» gibt zu denken.

Wenn Dominic Deville auf der Bühne loslegt, im Affenzahn, mit aberwitzigen und witzigen Monologen das Zeitgeschehen kommentiert, gibt es viel zu lachen. Immer wieder aber bleibt dem Publikum das Lachen im Halse stecken. Wenn der Mann mit den absurden Teufelskrallen-Handschuhen beispielsweise drastisch die Situation von Menschen mit Handicap oder die Verteilung der materiellen Güter auf der Welt schildert. Oder wenn er von einem allgemein als Katze gelesenen Haustier erzählt, das eigentlich ein Hund ist.  

Politsatire mit Hintersinn

«Heute lernt ihr etwas», verkündet Dominic Deville mehrfach. Und er meint es nur halb im Spass. Er ist nun einmal nicht nur Punk und Anarcho, sondern auch Pädagoge. Er will mehr als nur zynisch kommentieren und satirisch übertreiben, sondern auch etwas bewirken. «Vorsicht, Pädagogik!». Bei so manchen läuten gleich sämtliche Alarmglocken, wenn im Zusammenhang mit Unterhaltung (politische) Haltung ins Spiel gebracht wird. Doch Dominic Deville darf das. Weil er es kann. Und wenn er gleich noch eine Performance zum Sirenenalarm inszeniert, dann stellen unsere Alarmglocken vollends ab und wir fühlen uns beruhigt. 

Nichts für Schenkelklopfer

Wer auf pure Schenkelklopfer-Comedy steht, ist bei Deville fehl am Platz. Wer jedoch neben aberwitzigen Wortspielen, schrägen Metaphern und absurden Vergleichen auch auf Politsatire mit Tiefgang steht, sollte sich «Off!» anschauen.

Infos zur Tour und Tickets bei Deville

«Off» feierte im Theater am Hechtplatz Zürich Premiere. Dort läuft es bis am 7. April:

Deville im Hechtplatz-Theater