Der Goldene Leopard schleicht sich an: Im August werden auf der Piazza Grande wieder grossartige Filme gezeigt. DISPLAY hat fünf herausgepickt.
Die 78. Ausgabe des Locarno Film Festival findet vom 6. bis 16. August 2025 statt. Insgesamt werden 221 Filme gezeigt, darunter 99 Weltpremieren und 7 internationale Premieren. Das Programm umfasst Spielfilme, Dokumentarfilme, Kurzfilme, experimentelle Formate sowie eine TV-Serie. Im renommierten Wettbewerb «Concorso Internazionale» konkurrieren 18 Filme – allesamt Weltpremieren – um den Goldenen Leoparden (Pardo d’Oro). Eröffnet wird das Festival mit «Le Pays d’Arto» einem französisch-armenischen Spielfilm von Tamara Stepanyan mit Camille Cottin und Zar Amir Ebrahimi. Den Abschluss bildet die Vorführung von Bill Condons Adaption von «Kiss of the Spider Woman». Zu den Preisträger:innen zählen unter anderen Jackie Chan, Emma Thompson, Lucy Liu, Golshifteh Farahani und Alexander Payne.
Filme im Programm (eine Auswahl):
«Fantasy» von Kukla (Weltpremiere: 7.8.)
Mihrije, Sina und Jasna sind Anfang 20, beste Freundinnen und leben in Slowenien. Sie sind Tomboys und weigern sich, sich dem konservativen System, in dem sie leben, anzupassen. Ihre Welt wird auf den Kopf gestellt, als sie die trans Frau Fantasy treffen. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Reise, die die Komplexität von Geschlecht, Verlangen und Selbstfindung erkundet.
«Folichonneries» («Follies») von Eric K. Boulianne (Weltpremiere: 9.8.)
François und Julie sind seit 16 Jahren ein Paar und Eltern von zwei Kindern, doch die intime Verbindung zwischen ihnen ist verloren gegangen. Um sich selbst besser kennenzulernen, entscheiden sie sich, ihre Beziehung zu öffnen und neue sexuelle Erfahrungen zu machen. Doch so einfach, wie sie es sich vorstellen, ist das natürlich nicht.
«Linije želje» («Desire Lines») von Dane Komljen (Weltpremiere: 12.8.)
Branko lebt am Rand der Belgrader Gesellschaft. Isoliert und schlaflos spricht er mit niemandem. Seine einzige Obsession scheint sein jüngerer Bruder zu sein – dessen schlammige Schuhe, blutbefleckte Laken und undurchsichtiger Aufenthaltsort beunruhigen ihn. Branko verfolgt jeden seiner Schritte, verfolgt vom seltsamen Verhalten des Bruders. Doch je mehr ihn die Paranoia überkommt, desto klarer wird ihm: Nicht sein Bruder ist der Seltsame. Er ist es.
«Un Balcon à Limoges» («A Balcony in Limoges») von Jérôme Reybaud (Weltpremiere: 11.8.)
Gladys, eine Frau in den Fünfzigern, lebt am Rand der Gesellschaft – ohne Zuhause, ohne Krankenversicherungskarte, ohne Bankkonto. Nichts ist ihr wichtig, nicht einmal Sex, Alkohol oder das Tanzen, dem sie dennoch mit einer freudigen Raserei nachgeht. Eines Morgens trifft sie zufällig Eugénie, eine Freundin aus der Schulzeit. Eugénie versucht gegen Gladys’ Willen, ihr zu helfen.
Infos zu «Un Balcon à Limoges»