Pink Apple: Die Bilanz

Das queere Filmfestival war wieder ein grosser Erfolg. Eine Rückschau.

Von Christian Gersbacher

Beim diesjährigen Pink Apple Filmfestival in Zürich und Frauenfeld wurden rund 80 queere Spiel- und Dokumentarfilme präsentiert. Neben den Wettbewerben bot das Festival auch eine Vielzahl von Veranstaltungen wie Drag-Abende und Podiumsdiskussionen zu aktuellen Themen der LGBTQ* Community. Diskutiert wurden unter anderem Bisexualität, Coming-out am Arbeitsplatz, Fetisch und Queer, sowie die Frage, ob es zu einem internationalen Backlash in Bezug auf LGBTQ*-Rechte kommen könnte.

Diskussion «Droht ein Backlash?».

Festival Award «Golden Apple»

Der Festival Award «Golden Apple» würdigt besondere Verdienste von queeren Filmschaffenden. Die Gewinner:in des diesjährigen Golden Apple Awards ist die georgische Filmperson Elene Naveriani. Als in der Schweiz lebende georgische Regieperson prägt Naveriani seit ihrem Abschluss des Filmstudiums in Genf das internationale queere Filmschaffen. Ihr Ziel ist es, unsichtbare Geschichten sichtbar zu machen und ungehörte Stimmen hörbar zu machen.

 

Ausgezeichnet: Regieperson Elene Naveriani.

Eröffnung mit Debütfilm Young Hearts

Das Festival wurde mit einer Schweizer Premiere eröffnet: «Young Hearts» (2024 – Niederlande / Belgien), das Debütwerk des Regisseurs Anthony Schatteman. Der Film erzählt eine ergreifende Geschichte über Jugendliebe zwischen zwei Jungs, aus der sich das Coming-out ganz natürlich entwickelt. Eine märchenhaft-utopische Geschichte über eine junge Liebe, die ganz selbstverständlich akzeptiert wird.

Eröffnungsabend: Regisseur Anthony Schattemann erläutert seine Motivation, in «Young Hearts» die Geschichte einer traumhaften jungen Liebe zu erzählen.

Gewinner Bester Film

Der Gewinner des diesjährigen «Besten Films» im Internationalen Wettbewerb ist «Desire Lines» (USA 2024) von Jules Rosskam. Der Film erzählt von einer generationsübergreifenden Freundschaft zwischen Ahmad, der gerade seine Identität als Transmann besser zu verstehen versucht, und Kirren, einem nicht-binären Menschen in seinen Zwanzigern.

«Young Hearts» (Belgien/Niederlande 2024) von Anthony Schatteman erhielt eine «Special Mention».

Kurzfilmwettberb

Im Internationalen Kurzfilmwettbewerb wurde der 12-Minüter «Neo Nahada» (Grossbritannien 2023) von May Ziadé ausgezeichnet.

ZKB Publikumspreis

Im Rahmen des ZKB Publikumspreises hatten die Festivalbesucher die Möglichkeit, für ihren Lieblingsfilm abzustimmen. In der Kategorie «Bester Spielfilm» sicherte sich Katalin Moldovais «Without Air» (Ungarn 2023) den ersten Platz, gefolgt von «Young Hearts» auf Platz 2 und Kaveh Tehranis «Listen Up!» (Norwegen 2023) auf Platz 3.

In der Kategorie «Bester Dokumentarfilm» wurden die drei ZKB-Publikumspreise wie folgt vergeben: «Lesvia» (Griechenland 2024) von Tzeli Hadjidimitriou belegte den ersten Platz, gefolgt von «Who I Am Not» (USA DE/CAN/ZA/RUM 2023) von Tunde Skovran auf Platz 2. «Beyond the Aggressives: 25 Years Later» (USA – 2023) von Daniel Peddle landete auf dem dritten Platz.

Closing Night.

Fotos:

Podiumsdiskusion: Droht uns ein Backlash? Elixabeth Oguiza

Eröffnungsabend: Pascal Bovey

Closing Nights: Pascal Bovey

 

Nemo: Endlich frei

«I gloube das bisch du». Damit hat Nemo sich mit 18 in die Herzen der Fans gesungen und landete auf Platz 4 der Schweizer Hitparade. Mittlerweile ist Nemo 24, lebt in Berlin, singt Englisch und bezeichnet sich als nicht-binär – eine eigentliche Befreiung. DISPLAY hat Nemo in einem Berliner Café vor dem grossen Abenteuer ESC getroffen.

Interview Josia Jourdan Bilder Ella Mettler