Glückselig geniessen in Winit’s Paradise

Authentische Thaiküche in gemütlichem Ambiente zu einem fairen Preis: Dies bietet das «Winit’s Restaurant» in Zürich-Wollishofen. Uns schmeckt’s!

Text Beat A. Stephan und Gérald Gloor

Wenn sie von «authentischer Thai-Küche» hören, klingeln bei vielen Schweizern gleich die Alarmglocken: Vorsicht, superscharf! Doch dieses Vorurteil stimmt nicht. Wir bestellen ein wunderbar lieblich duftendes Chicken an Basilikum, Beef an Oystersauce und Tom Ka Gai, eine sämige, süsslich schmeckende Kokos-Ingwersuppe mit Huhn. Das sind verführerisch schmackhafte, aber nicht scharfe Gerichte.

Some like it hot 
Natürlich kann man, wenn man’s denn hot mag, bei Winit auch glücklich werden. Wir probieren die limettensauer-scharfe Tom Yang-Suppe mit Crevetten – ohne die geht bei uns gar nichts – den chiliroten Beef Salad im Isaan-Style und das klassisch würzige Chicken Red Curry. Unsere übermütige Order an die Küche: «Thai Style, pet!», also scharf. Und wir werden nicht enttäuscht. Die Extraportion Chili sorgt bei uns für – durchaus lustvolle – Geschmacksexplosionen der heisseren Art.

Botschafter der Thai-Küche
Der Namens- und Gastgeber, Winit Phiwnuan, ist in Zürichs Gastroszene eine feste Grösse. Seit 22 Jahren führt der mittlerweile 43-Jährige verschiedene Thai-Restaurants in Zürich, die allesamt im Gault Millau lobend erwähnt wurden.

Mit seinem vor zwei Jahren eröffneten eigenen Restaurant erreicht Winit Top-Bewertungen auf Tripadvisor und Lunchgate. Neben der Frische der Spezialitäten loben die Gäste den aufmerksamen Service. Auch wir werden in dem heimeligen Lokal mit dem gepflegten Buddha-Garten von Winit äusserst freundlich bedient.

Das Publikum ist gemischt, doch es scheint uns, dass der Gay-Anteil in diesem Lokal leicht erhöht ist. Bei unserem Besuch amüsiert sich jedenfalls eine illustre Herrenrunde bestens.

Das Winit’s ist ein Familienbetrieb: Der Gastgeber hält es mit seiner Schwester, dem Schwager und dessen Frau sowie Suphat in Schwung. Winits Partner Rico, mit dem er seit 17 Jahren zusammen ist, wirkt im Hintergrund und besorgt die Administration.

Auf Federers Spuren 
Wenn Winit zwischen der Mittags- und der Abendschicht Zeit findet, spielt er zum Auslgeich Tennis. Stolz erzählt er, dass er das Zürcher Rainbow Open in seiner Kategorie gewonnen hat.

In all den Jahren hat Winit die Schweiz lieben gelernt. «Es ist grossartig, dass es hier keine extremen sozialen Unterschiede gibt, und dass die Gesetze hierzulande für alle gelten», sagt er.

Zurück nach Thailand sehnt er sich jeweils, wenn er an seine Eltern denkt, die in der thailändischen Provinz Isaan als Reisbauern arbeiteten. 

Superteam: Winit mit seiner Schwester Supit und ihrem Mann Sarawut.