Daniel Schreiber bringt uns im Kaufleuten am Montag, 1. Dezember die Kunst der Liebe als politische Praxis näher.
Liebe in Zeiten des Hasses – Wie Zärtlichkeit zur politischen Kraft wird
Ohnmacht ist zum politischen Grundgefühl unserer Zeit geworden. Eine Rhetorik des Hasses und der Menschenverachtung hat den politischen Diskurs gekapert. Unser Zusammenleben ist zunehmend von Gewalt geprägt. Kein Wunder, verabschieden sich immer mehr Menschen vom Glauben an politisches Handeln und ziehen sich ins Private zurück. Dabei wissen wir genau, dass es gerade jetzt Widerstand braucht – gemeinschaftliches Handeln.
Doch wie finden wir zu einer politischen Haltung zurück, die dem sich ausbreitenden Klima des Hasses etwas entgegensetzen kann?
Was kann Liebe bewirken gegen Hass, Spaltung und politische Ohnmacht?
Eine Menge, sagt Daniel Schreiber in seinem leidenschaftlichen Manifest. Sein neues Buch «Liebe! Ein Aufruf» ist der Versuch, unsere Gesellschaft aus der Sprachlosigkeit zu holen. Schreiber plädiert für die Liebe als Haltung – nicht als Gefühl, sondern als politische Praxis. Seine Argumentation schöpft aus Philosophie und Ethik, aus Hannah Arendt, Albert Schweitzer und Erich Fromm. Auch die Radikalität der Bergpredigt liest er neu.
Er erinnert daran, dass echte Veränderung nie aus Zynismus entsteht, sondern aus Empathie. Liebe, so Schreiber, ist eine Form des Widerstands gegen Entfremdung, Gleichgültigkeit und Angst – ein Plädoyer für Mitgefühl und ein Antidot gegen das Gift des Hasses.

Der Autor: Daniel Schreiber, geboren 1977, ist Schriftsteller und hat mit seinen Texten eine neue Form des literarischen Essays geprägt. Seine Bücher – Nüchtern (2014), Zuhause (2017), Allein (2021) und Die Zeit der Verluste (2023) – wurden vom Feuilleton begeistert gefeiert und standen teils monatelang auf der Spiegel-Bestseller- und Sachbuchliste. Er lebt in Berlin.
▶ Daniel Schreiber: Liebe! Ein Aufruf. Hanser Berlin.
▶ Lesung: 1. Dezember, Kaufleuten Zürich, 20 Uhr. Moderation: Salomé Meier.